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Noumea, Neukaledonien

16.10.2013

Vorgestern abend (am 14.) habe ich in Neukaledonien, Noumea, in der Baie de l'Orphelinat den Anker vergraben. Das ist genau hier:
S22 17.138 E166 25.954
Die restliche Ueberfahrt war noch etwas zaeh, wie man aus der Reisedauer (10 Tage fuer 1000 Seemeilen) schon erahnen kann. Direkt nach meinem letzten Eintrag wurde es fuer einen Tag windig und holprig (leider genau von vorn) so dass ich einen Tag "ausgesetzt" und beigelegt abgewartet habe. Danach war wieder Flaute oder wenig Wind (bis max 2-3 Bft) aber die Richtung stimmte immerhin wieder. Erst der Ankunftstag wurde mit Sonne und gutem Wind (3-4) ein richtig schoener Segeltag.
Neukaledonien ist von einem Au?enriff umgeben, trotzdem ist hier alles anders. Das machen die Dimensionen, denn das Riff liegt ueber 12 Seemeilen (ueber 20km) vor der K?ste, was die "Lagune" zu einer Art Binnenmeer macht.
Gestern folgte der Einklarierungsmarathon. Erst Immigration, dann Zoll, dann Biosecurity.
Letztere hat den kleinen Haken dass eine Inspektion an Bord notwendig ist, in der nach Schaedlingen gesucht, und alles frische Gemuese konfisziert und vernichtet wird.
Den "Inspektor" muss man im eigenen Dinghy an Bord und zurueck bringen. Einen Wassertaxi-Service gibt es nicht. Da ich niemandem zumuten kann, mit mir eine ein-Seemeilen-Hafenrundfahrt im Holzopti zu machen habe ich also das Schlauchboot ausgegraben und klargemacht. Leider ist der Aussenborder bei der Ankunft direkt vor dem Dinghy Dock verstorben (wohl ueberhitzt, es kam jedenfalls kein Kuehlwasser mehr). Die Aussicht auf eine Ruderpartie im Schlauchboot mit einem Offiziellen an Bord war eher weniger erfreulich.
Das Einklarieren war, wie bisher ueberall wo Frankreich die Oberhoheit hat, einfach, unkompliziert und sehr entspannt. Und vor allem kostenlos. Die Dame von der Biosecurity gab mir ein Informationsblatt zu lesen und zur Unterschrift und beschloss dass ein Besuch an Bord nicht noetig waere wenn ich nur alles Obst und Gemuese ablieferte. Was auch immer der Grund war (wahrscheinlich weil ich von Fiji und nicht von Vanuatu kam), mir kam das sehr gelegen. Lieber nochmal ein Fussmarsch in das Buero als eine Ruderpartie zu zweit.
Der Aussenborder hatte sich inzwischen selbst repariert (Kuehlwasser sprudelt wieder), und so haben sich alle Probleme von selbst in Wohlgefallen aufgeloest. Wie es sich gehoert.
(irgendwann muss ich das Mistding doch mal auseinandernehmen)
Heute ist es wieder windig und bedeckt, ich bleibe erstmal an Bord und beobachte wie der Anker mit dem Ankergrund harmoniert. Das gab zwar noch nie Probleme, aber ich bin trotzdem immer misstrauisch, schliesslich haengt mein Heim daran. Und nach der Lauferei in der Hitze gestern kommt mir ein ruhigerer Tag ganz gelegen.